Insbesondere
in den ersten Jahren ist die typische Parkinson-Krankheit durch
Medikamente gut behandelbar. Eine Dopamin-Substitution (die Gabe der
Dopaminvorläufer-Substanz Dopa
und die Gabe von Dopamin-Agonisten) ermöglicht vielen Patienten eine
weitgehend beschwerdefreie erste Krankheitsphase von etwa fünf Jahren.
Der weitere Verlauf wird dann häufig durch Wirkungs- schwankungen der
Dopamin-Substitution geprägt: Vollkommen unterschiedliche
Zustandsbilder (On-/ Off-Phänomene) können innerhalb kürzester Zeit,
sogar in Minuten, bei einem Patienten auftreten: am augenfälligsten
sind motorische Schwankungen zwischen Bewegungslosigkeit und
Überbeweglichkeit mit überschießenden Bewegungen.
Aber trotz
erheblicher Fortschritte in den Grundlagenwissenschaften und der
wachsenden Zahl an Medikamenten dominieren in späteren Stadien der
Parkinson-Krankheit häufig Symptome wie Sturzneigung, Sprech- und
Schluckstörungen sowie Demenz. Diese Probleme können sowohl
medikamentös als auch mit der tiefen Hirnstimulation nur schwer oder
gar nicht behandelt werden. Begrenzte Wirksamkeit und gelegentlich auch
unzureichende Verträglichkeit der pharmakologischen und operativen
Therapie machen daher ein integriertes Behandlungskonzept erforderlich,
bei dem aktivierende Therapien (Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie
u.a.) eine wichtige Rolle spielen.
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